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Mein 12. Wettkampf über 21,0975km:

 

   

Zuerst die Daten zum 15. Railwayrun Hattingen am 15.03.2009

474 Starter gingen insgesamt auf die Halb-Marathonstrecke

456 Finisher insgesamt

391 Männer und 65 Frauen erreichten das Ziel

Die Anmeldung

Die Voranmeldung war noch rechtzeitig am 10.03. (letzter Tag) schnell per Internet-Homepage erledigt. Es reichte die Eintragung der persönlichen Daten. Sofort fand man sich auf der Starterliste wieder. Zu zahlen waren 10 Euro, die nur am Veranstaltungsort in bar zu zahlen waren. Wer den 10.03. verpasst hatte, oder sich immer nur spontan zu einem Lauf entscheidet, musste für eine Nachmeldung Vorort 7 Euro mehr zahlen. Das ist viel. Man merkt, das der Veranstalter die Nachmelderei ungern anbietet.

Dieses mal ausreichend früh (ca. 8:00 Uhr) für ich von zu Hause ab. Auch wenn der Start erst um 10:00 sein sollte, wollte ich doch in der Nähe einen vernünftigen Parkplatz finden. 70 Minuten vor dem Start fand ich diesen ca. 400m vom Veranstaltungsort entfernt. In der Nähe des Startbereiches gab es noch viele freie Parkplätze. Beim nächsten Mal werde ich einen etwas anderen Weg fahren.

In einer Schule gab es die Start-Unterlagen. 3 Starter-Schlangen bei den Voranmeldern und eine bei den Nachmeldern. Schnell hatte ich meine Startnummer gegen die Abgabe von 10 Euro erhalten. Jetzt war noch genügend Zeit zum Einlaufen. Schnell den Trainingsanzug angezogen und zurück zum Start-Punkt. Hier konnte man schon eine Besonderheit und Neuerung dieser Veranstaltung sehen: Zum 1. Mal ging es auf der stillgelegten Eisenbahnstrecke auch durch einen Tunnel! Den wollte ich gleich mehrmals durchlaufen. Auf der anderen Seite ging es bei schönem Ausblick auf die "Berge rechts und links" weiter. Dehnübungen und andere Bewegungen ließen mich spüren, das mir beim Laufen alles schmerzen würde. Ich hatte mich am Vortage im Garten total ausgetobt. Es musste ein riesiger Berg von "Gartenabfall" entsorgt werden. Dazu baute ich aus dicken Holzstämmen neben dem Komposter einen offenen  Behälter für alles mögliche aus dem Garten. Hierin ein kam klein geschnitten der ganze Abfall. Außerdem wurde ein neuer "Berg" im Garten fertig gestellt und bepflanzt. Kam war ich fertig, kam der Regen. Und ich spürte alle meine Knochen und Muskeln!  Ich sah schwarz für den nächsten Tag. Ich konnte mir nur vorstellen, langsam die ganze Strecke zu schaffen. Und selbst davor hatte ich fast Angst.

Also futterte ich alles mögliche in mich hinein, von dem ich glaubte, es würde mir bis zum nächsten Tag noch etwas nutzen. Das Ergebnis war, das ich mit einem großen Völlegefühl und zu hohem Gesamtgewicht ins Bett fiel. Das kann doch nicht gut enden...

 

 

Der Start

In meiner Jahres-Planung hatte ich 1:35:00 eingetragen. Mein bisher schnellster Lauf dauerte 1:36:47! Bei dem aktuellen Trainingsstand und sonstigen Körperzustand konnte ich von einer Verbesserung dieser Zeit nur träumen. Als Wunschzeit unmittelbar vor dem Start gab ich dieses Mal nichts ein. Ich wollte nur ankommen!

Der Start-Schuss erfolgte pünktlich um 10:00 Uhr.

   

Der Lauf

12 Sekunden nach dem Startschuss lief auch ich über die Startlinie. Hundert Meter später erreichten wir bereits den Tunneleingang. Die Gittertüre wurde durch einen Helfer "bewacht". Ein Mitläufer konnte nicht anders. er rief dem "Wächter" zu: Aber nicht abschließen, bevor wir wieder zurück sind!"

Es tropfte von der Decke. Der Boden war auch recht nass. Wir alle hatten hier drin den Tunnelblick...

Schnell war der Spaß vorbei und es ging bei Tageslicht auf der früheren Eisenbahnstrecke stetig ansteigend (1,17% bis zum Wendepunkt) über den ersten Kilometer in 5 Minuten und 36 Sekunden. Dieses Tempo schien mir möglich zu sein für die gesamte Strecke. Ich traute mich nicht, an ein schnelleres Tempo zu denken. Ich wollte mich nur etwas "freilaufen", denn so mitten drin war es doch recht eng. Überraschenderweise konnte ich den 2. Kilometer bereits nach 5:04 beenden. Ich spürte immer weniger meine Problemzonen. Konnte da so weiter gehen. Ich wäre damit zufrieden. Wann würden meine Kräfte zu Ende gehen?

Ich spürte, das es immer leicht bergauf ging. Aber mit einem Tempo um die 5 Minuten sollte ein Laufen bis zum Wendepunkt möglich sein.

In großen Bögen ging es um die Berge herum. Täler wurden durch kleine Brücken überwunden. Ein Weg mit so wenigen Steigungen und Gefällen in dieser Gegend würde niemals für Spaziergänger oder andere Fahrzeuge gebaut. Aber die Eisenbahn erforderte damals wie heute eine möglicht ebene Streckenführung.

Ich wurde ungeduldig. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit bis zum 5km-Schild. In etwa ein Viertel geschafft! Hochgerechnet mal 4 wäre die Gesamtzeit gar nicht so schlecht. Aber halte ich durch? Kann ich nach dem Wendepunkt wegen dem leichten Gefälle das Tempo halten?

Kurz vor Kilometer 9 kamen uns die Spitzenläufer schon wieder entgegen. Den meisten konnte man die Anstrengungen nicht ansehen. Oder lag es daran, das es bergab ein wenig leichter ging?

Nach 10,55km Weg und 123 Höhenmetern war der Wendepunkt erreicht. Nachdem wir den Wendpunkt hinter uns hatten, konnten wir in die Gesichter der nachfolgenden Läuferinnen und Läufer blicken. Man sah den meisten die Anstrengungen des Bergauflaufens an.

Und nun erlebten wir es auch: Es ging wirklich merklich leichter bergab zurück zum Startpunkt. Schon für den 11. Kilometer brauchte ich "nur noch" 4:56. Und der nächste Kilometer war nach sensationellen 4:35 Minuten geschafft. Wenn das so weitergeht...

Meine Schwerstarbeit vom Vortag war vergessen. Ich fühlte mich immer leichter. Ich konnte zwar das Tempo nicht weiter verschärfen, fühlte aber keine weitere Verschlechterung meines Allgemeinzustandes. Allerdings bekam ich auf dem 14. Kilometer leichte Knie-Schmerzen. Lag es an der Strecke, die hier leicht holprig war? Dieser Kilometer war in 4:39 Minuten zu Ende. Was macht mein linkes Knie: der Schmerz wird deutlicher. Soll ich ihn ignorieren oder eine Gehpause einlegen? Ich hatte das Gefühl, das ein leichtes Verdrehen immer wieder die Ursache sein könnte. Ich versuchte, den Schmerz zu ignorieren. Hatte ich zu viele Kilometer in den Wochen zuvor trainiert (ich wollte jede Woche mit ca. 80 Kilometern abschließen)?

Der Streckenboden wurde wieder etwas weicher und er Schmerz verschwand. Glück gehabt!

Mit leicht gebremstem "Schaum" lief ich weiter. Der eigentlich schon längst erwartete Einbruch kam nicht. Lag das an dem leichten Gefälle? Ich sehnte mich nach dem Tunneleingang. Der Schweinehund verlangte schon lange, eine Gehpause einzulegen. Aber ich versuchte ständig, mein Tempo zu halten. Das sehnlichst erwartete 19.Kilometerschild kam nicht. Das lag nicht an mir, sondern vermutlich an "Spaßvögeln", die das Schild weggenommen hatten. Also warten auf das 20. Kilometerschild. Und dann waren es nur noch gut 1 Kilometer. ein Stück vor dem Tunnel bemerkte man von hinten Läufer, die wohl zum Endspurt angesetzt hatten und möglichst noch einige überholen wollten. Kurz vor dem Tunnel setzte ich auch alles auf eine Karte und gab noch einmal alles. Im Ziel merkte ich, das ich noch wesentlich früher zum Endspurt hätte ansetzen können. Da war noch was drin...

 
km Zeit Puls Plan Diff.
01.000 05:36 140    
02.000 05:04 144    
03.000 05:00 150    
04.000 05:03 149    
05.000 05:05 146    
06.000 05:01 151    
07.000 05:03 148    
08.000 05:02 150    
09.000 04:56 154    
10.000 04:59 157    
11.000 04:53 157    
12.000 04:35 157    
13.000 04:42 151    
14.000 04:39 150    
15.000 04:47 153    
16.000 04:40 151    
17.000 04:43 152    
18.000 04:47 148    
19.000 04:46 149    
20.000 04:47 149    
21.098 05:06 153    

Ges.

1:43:14 150    
 

Nicht nur ich suchte die Eisenbahnschienen:

Foto: baerwolf

Das Ziel

Von 456 Finishern erreichte ich als 181. das Ziel. In meiner Altersklasse M55 reichte es für einen 9. Platz bei insgesamt 34 gleichaltrigen Männern. Aufgrund meiner Aktivitäten am Vortage konnte ich mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden sein.

 

 

Von derwesten.de am 15.03.2009 von Heiner Wilms:

Hattingen. Stefan Losch und Claudia Rother heißen die Sieger der 15. Auflage des Hattinger Railway-Runs.

Wie heißt es immer so schön, wenn die Gewinner einer sportlichen Veranstaltung das Geheimnis ihres Erfolges preisgeben? Richtig, der Tunnelblick, die hundertprozentige Konzentration auf das heiß begehrte Ziel sei das Rezept gewesen. Nur: Den viel beschworenen Tunnelblick hatten diesmal alle Teilnehmer – schließlich führte die neue Strecke durch den Schulenburgtunnel

Am Sonntag erreichte Stefan Losch von Tusem Essen als Erster das Ziel des 15. Sparkassen-Railwayruns – in einer hervorragenden Zeit von 1:14:49 Stunden. „Aber eigentlich sollte es nur ein schöner Trainingslauf werden. Am Wendepunkt war ich dann plötzlich an der Spitze.” Sein Erfolgsgeheimnis: „Man muss kontrolliert laufen.”

Eine gute Viertelstunde später kehrte die erste Frau an den ehemaligen Bahnhof Stadtwald zurück. Claudia Rother von den Turboschnecken Lüdenscheid ließ damit die Sprockhöveler Spitzenläuferin und schnellste Frau des Vorjahres, Conny Dauben, hinter sich. Während sich Rother über eine neue persönliche Bestzeit freute, machten sich bei Dauben die vielen gesundheitsbedingten Zwangspausen der vergangenen Wochen und Monate bemerkbar. „Zwei Erkältungen und eine Magen-Darm-Grippe haben mich um vier Wochen zurückgeworfen.” Ihre Vorjahreszeit von 1:31 Stunden überbot sie um etwa vier Minuten. Mit ähnlichen Problem hatte Andreas Packmohr von der LG Wuppertal zu kämpfen. Zweimal gewann er den Lauf schon, diesmal fehlte die Form: „Für die vielen Verletzungen und Krankheiten war meine Zeit trotzdem noch relativ gut. 1:20:39 Stunden benötigte Packmohr diesmal.

Insgesamt starteten 474 Läufer. Die magische 500er-Grenze wurde also nicht geknackt. „Trotzdem: So viele Teilnehmer an den Start zu bringen – das ist schon was”, sagte Wolfgang Baer. Bei ihm und seiner Ehefrau Sylvia liefen auch in diesem Jahr wieder alle Fäden zusammen.

Erleichtert registrierten die drei veranstaltenden Vereine TuS Hattingen, TSG Sprockhövel und der BKV Ruhrtal den problemlosen Start. Sorgen bereitete vor allem die Engstelle an den Tunnelportalen. „Aber die Läufer haben sich dort sehr diszipliniert verhalten”, sagte der erste Vorsitzende des BKV, Dieter Oxfort. Fünf Polizisten sorgten zudem für einen gefahrlosen Übergang der Elfringhauser- und Wuppertaler Straße.

Nach dem Lauf

Es gab kostenlos warmen Tee und Wasser. Leider waren die Kinder (die meisten waren Mädchen ca. 12 Jahre alt) allein gelassen von den "erwachsenen Helfern" dem Ansturm zu mindest zu meiner Ankunftszeit nicht gewachsen. Es fehlte an Bechern und aus den Getränke-Behältern wurden die letzten Reste herausgequält. Die Schlange der erschöpften, durstigen und unzufriedenen Sportler wurde immer länger. Die Versorgung der Läufer im Ziel sollte auf jeden Fall verbessert werden. Jeder erschöpfte Finisher muss hier möglichst schnell ein Getränk bekommen. Hier geht es um die Gesundheit aller! Da reicht nicht der Krankenwagen nebenan.

In der nahe gelegenen Schule gab es die Möglichkeit, sich mit Kaffee und vielen verschiedenen Kuchen sowie Würstchen mit Brötchen zu stärken und aufzuwärmen.

 

Zum guten Schluss

Die Veranstaltung ist für Anfänger, Fortgeschrittene und Profis wegen der Jahreszeit nur eingeschränkt zu empfehlen. Da die erste Hälfte der Strecke stetig berauf geht, sollte man genau überlegen, wie man an die Strecke (Kräfte sparend oder volle Pulle) herangeht. Auch wenn man sich bis zum Umkehrpunkt ziemlich verausgabt hat, fällt der Rückweg relativ leicht, weil dieser ständig bergab auf immer dem selben Weg nur in weiten Bögen um die "Berge herum" verläuft. Bei optimalem Wetter und guter Trainingsvorbereitung ist diese Strecke auf jeden Fall bestzeitfähig. Die Organisation funktionierte übrigens ansonsten reibungslos.

Vermisst habe ich wie bei anderen Läufen üblich eine Lautsprecheranlage für Ansagen, Unterhaltung der Zuschauer und Ankündigung der Finisher.

 

Links zur 15. Railwayrun in Hattingen am 15.03.2009

mehr infos Homepage der Veranstaltung

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mehr infos Fotos von Photobello

mehr infos Fotos auf derwesten.de

mehr infos Bericht auf  derwesten.de

 

 

 

 

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