Der Start
3 Wochen nach
dem Marathon in Duisburg der erste Wettkampf. Ist die
Ruhephase nach dem Marathon zu kurz? Es ist der Versuch,
diese Frage zu klären.
Als neues
Ziel hatte ich mir vorgenommen, unter 1:40:00 zu
bleiben. Direkt vor dem Start stellte ich an meinem
Computer einen km-Schnitt von 4:44 ein. Das würde als
Endzeit eine 1:39:52 bedeuten.
2 Stunden vor
dem Start hatte ich mich nachgemeldet. Danach hatte ich
lange Zeit, ein wenig die Stadt zu erkunden und mich auf
dem ersten Teil der Strecke warmzulaufen.
Eine halbe
Stunde vor dem Start traf mein Arbeitskollege Uwe Diker
auf seinem Drahtesel ein. Nach dem üblichen Smalltalk
auch mit "Konkurrenten" ging es ab zum Start-Punkt (Ziel
und Start lagen einige 100 Meter auseinander).
Pünktlich um
10:00 Uhr wurden wir vom Voerder Bürgermeister auf die
Strecke geschickt.
|
|
Mit am Start:
Der Erstplazierte des Duisburger Marathons Magnus Kreth. |
Der Lauf
Wir hatten
uns ganz vorne aufgestellt. Die Differenz zwischen
Brutto- und Nettozeit konnte so nur 2-3 Sekunden sein.
Das Anfangstempo war dementsprechend höllisch hoch auf
den ersten 500m. Mein Kollege Uwe Diker ward nicht mehr
gesehen. Wie angekündigt, lief er im ersten Teil sehr
schnell, und rechnete damit, das wir uns zum Ende wieder
sehen würden. Ich versuchte, möglichst gleichmäßig zu
laufen. Wenn möglich, wollte ich zum Ende hin schneller
werden.
Wir liefen
nach einem sehr schönen Waldstück auf den Rhein zu. Hier
spürten wir zum ersten Mal den Gegenwind. Die Sonne kam
auch immer häufiger hinter den Wolken hervor. Das waren
nicht besonders gute Bedingungen für eine neue
persönliche Bestzeit ...
Da ich auf
den ersten Kilometern einen Vorsprung von ca. 30
Sekunden gegenüber meinem Soll erzielt hatte, lief ich
bis Kilometer 8 wieder etwas langsamer. Ich fühlte
irgendwie meine Kräfte schwinden (der innere
Schweinehund wurde stärker). Nachdem ich bei km 5 die
erste Verpflegungsstelle ausgelassen hatte, nutzte ich
die 2. Stelle für das Nachtanken mit einem Becher
Wasser. Es tat gut, den Rest des Wassers auf dem Kopf
auszuschütten. Trotz der Hitze (die Sonne war immer
häufiger zu sehen) und des Gegenwindes (der Wind drehte
anscheinend ständig) beschleunigte ich wieder und blieb
3 Kilometer unter dem Soll. Der innere Schweinehund war
zwar wieder verschwunden, doch die Strecke blieb wegen
der Windböen schwierig. Ich nutzte fast jede
Wasserstelle zum Nachtanken (2-3 Schluck) und Abkühlen
des Kopfes. Auf den letzten Kilometern hatte ich das
Gefühl immer langsamer zu werden. Doch die gestoppten
Zwischenzeiten ergaben keine zu große Differenz. Vorbei
am Voerder Stadtfest ging es etwas ungewohnt auf dem
Bürgersteig weiter. Verschiedene Strassen mit
Autoverkehr mussten überquert werden. Hier standen aber
Posten und stoppten die Fahrzeuge bei Ankunft eines
Läufers. Bei Kilometer 19 hatte ich die Uhr auf
Gesamtzeit umgestellt. Das Ziel, unter 1:40:00 zu
laufen, schien erreichbar zu sein. Auf den letzten
Kilometern vor dem Ziel schien mein Kollege Uwe Diker zu
laufen. Beim Abbiegen von der letzten Hauptstrasse nach
rechts erkannte ich ihn schließlich an seinem seitlichen "Profil" in
200m Entfernung. Er hatte, wie angekündigt, im zweiten
Teil Tempo raus genommen. Ich schaute ein letztes Mal
auf die Uhr: 1:39:00! Den Marktplatz mit dem
Ziel-Bereich vor mir gab ich noch einmal richtig Gas.
Die letzten 1,1km schaffte ich in 4:55 (17 Sekunden
unter Soll). Mit 10 Meter Abstand hinter meinem Kollegen
erreichte ich in selbst gestoppten 1:39:46 die Ziellinie
(Bruttozeitmessung des Veranstalters: 1:39:48,59).
Damit kann
ich ab sofort bei der Angabe meiner
Halbmarathon-Bestzeit die Stunden weglassen und sagen:
"99 Minuten und 46 Sekunden!!!"
|
|
km |
Zeit |
Puls |
Plan |
Diff. |
01.0000 |
04:10 |
168 |
4:44 |
-0:34 |
02.0000 |
04:40 |
168 |
4:44 |
-0:04 |
03.0000 |
04:51 |
168 |
4:44 |
+0:07 |
04.0000 |
04:42 |
161 |
4:44 |
-0:02 |
05.0000 |
04:42 |
161 |
4:44 |
-0:02 |
06.0000 |
04:49 |
159 |
4:44 |
+0:05 |
07.0000 |
04:49 |
156 |
4:44 |
+0:05 |
08.0000 |
04:54 |
156 |
4:44 |
+0:10 |
09.0000 |
04:43 |
160 |
4:44 |
-0:01 |
10.0000 |
04:43 |
160 |
4:44 |
-0:01 |
11.0000 |
04:37 |
162 |
4:44 |
-0:07 |
12.0000 |
04:49 |
159 |
4:44 |
+0:05 |
13.0000 |
04:50 |
159 |
4:44 |
+0:06 |
14.0000 |
04:40 |
157 |
4:44 |
-0:04 |
15.0000 |
04:50 |
158 |
4:44 |
+0:06 |
16.0000 |
04:51 |
157 |
4:44 |
+0:07 |
17.0000 |
04:47 |
157 |
4:44 |
+0:03 |
18.0000 |
04:44 |
162 |
4:44 |
-0:00 |
19.0000 |
04:44 |
162 |
4:44 |
-0:00 |
20.0000 |
04:48 |
162 |
4:44 |
+0:04 |
21.0975 |
04:55 |
166 |
5:12 |
-0:17 |
Ges. |
1:39:46 |
161 |
1:39:52 |
-0:06 |
|
Nach dem Lauf
Es gab
kostenlos Saft und Wasser im Ziel. Vor, während und nach dem Lauf hatte ich keinerlei
"Magen-Probleme". Das heißt, meine Vorbereitung mit 2
Weißbrotschnitten (Käse und Honig) und Tee sowie 2
Bananen um 7:00 Uhr sowie bis 1
Stunde vor dem Lauf isotonische Getränke sorgten für
ausreichende Energie bei nicht zu vollem Magen während
des Laufs. Sehr wichtig erscheint mir auch, das ich 2
Tage vor dem Halb-Marathon keinerlei Lauf-Aktivitäten
durchgeführt habe.
|
|
Zum guten Schluss
Die
Veranstaltung besteht "nur" aus einem Lauf, dem
Halbmarathon. Sie ist daher für Anfänger, Fortgeschrittene und
Profis eingeschränkt zu empfehlen. Es gab
nur kleinere unbedeutende
Steigungen. Zumindest auf den geteerten Strassen
gab es für jeden gelaufenen Kilometer
ausreichende Markierungen.
Die Organisation klappte mit kleinen Verzögerungen (aber
nur nach dem Lauf) diesmal recht reibungslos.
Zum Vergleich
alle meine Halbmarathon-Teilnahmen:
Datum |
Zeit |
Puls |
Veranstaltung |
01.06.2003 |
2:04:26 |
|
2. Rhein-Ruhr-Halbmarathon |
09.06.2003 |
2:01:28 |
|
25. Weezer Pfingst-Halbmarathon |
31.08.2003 |
1:54:20 |
159 |
28. Sengbach-Talsperrenlauf |
02.11.2003 |
1:48:41 |
164 |
2. Garather Schlossmarathon |
27.03.2004 |
1:44:10 |
162 |
3. Lauf der Nike-Winterlaufserie |
29.10.2005 |
1:42:52 |
164 |
4. Lauf der
LC-Nettetal-Winterlaufserie |
02.04.2006 |
1:40:38 |
164 |
3. Lauf der Nike-Winterlaufserie |
21.05.2006 |
1:39:46 |
161 |
3. Voerder Halbmarathon |
|
|
|