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Mein 4. Marathon-Wettkampf (in Bearbeitung)

 

   

Zuerst die Daten zu diesem 3. Karstadt Ruhr-Marathon am 17.04.2005

32.500 Athleten insgesamt

8.487 Marathon-Finisher

1.100.000 Zuschauer

???? Helfer insgesamt

???? Streckenposten

?????m Absperrgitter

?????m Absperrband

?????m Bandenwerbung

????? Kabelbinder

??? Strassen gesperrt

5 Autobahn-Abfahrten/-Auffahrten gesperrt

?? offizielle Verpflegungs- und Erfrischungsstellen

8000 Portionen Kartoffelsuppe

7200 Kästen Getränke

?????? Becher

24000 Äpfel

72000 Bananen

27000 Birnen

????? Schwämme

?? Hydranten

???m Wasserschläuche

??? WC-Häuschen

??? Ärzte und Physiotherapeuten

???kg Vaseline

???m Pflasterband

?? LKW

????? Sicherheitsnadeln

????? Briefumschläge

??? Sanitätseinsätze

?? Rettungsdiensteinsätze

   

Die Vorbereitung

Durch eine Erkältung konnte ich erst in den letzten 4 Wochen vor der Veranstaltung ein vorbereitendes Training durchziehen (70-80km/Woche). Dazu gehörte jeden Sonntag ein 35km-Lauf.

   

mehr infos Höhenprofil

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Der Start

Mit dem Shuttlebus am Start angekommen, hieß es noch fast 2 Stunden in der "Kälte" warten. Nach dem Start der Fahrradfahrer folgten wenig später die Inliner. Die Halb-Marathonis stellen sich dann hinter die Marathonis auf. Zum ersten Male nahm ein Bischof eine Pistole in die Hand und schickte mit seinem "gezielten Schuss" Punkt 10 Uhr alle Marathonläufer auf die Strecke.

 

Foto: WDR

Der Lauf

Kurz nach dem Start sprach mich ein Student aus dem Saarland (Peter Malter, O4180) an, der ohne Voranmeldung ins Ruhrgebiet kam und glücklicherweise trotz gemeldetem Anmeldeschluss für 75 Euro eine Startnummer erhielt und sich freute, dabei zu sein. Obwohl ich doppelt so alt war, hatten wir anscheinend in unserer bisherigen Zeit als Läufer die gleichen Erfahrungen und Probleme und für diesen Lauf in etwa die gleichen Zeitvorstellungen.

Mein Puls war von Anfang an etwas zu hoch. Ich ahnte schon, das das kein gutes Zeichen sein kann. Zum Glück war der stetige Anstieg des Pulses recht gering.

Für einen negativen Split liefen wir zu Beginn langsamer (5:45) als der erforderliche Schnitt von 5:40, um unter 4 Stunden anzukommen. Nach jeden gelaufenen 10km wollte ich 5 Sekunden schneller laufen. Aufgrund des ständigen Auf und Ab (das Ruhrgebiet ist bergiger als man normalerweise annimmt), funktionierte das nur bedingt. Bis zum Kilometer 35 hatten wir laut unserer Live-Berechnungen ca. 5 Minuten Vorlauf. 

Da ich in etwa das Höhenprofil im Kopf hatte (glaubte ich zumindest), erwartete ich vor dem Ziel noch einen Anstieg um ca. 100m. Wir bemerkten diesen allerdings nicht, weil sich dieser über ca. 6km hinzog. Im letzten Jahr bin ich in diesem Bereich stark eingebrochen. Es machte wirklich riesigen Spaß, in diesem Jahr fast problemlos weiterlaufen zu können.

Erst mit Erreichen der Essener Stadtmitte kamen die ersten Krämpfe in der rechten Wade.

Die Abstände zwischen den kurzen Verkrampfungen wurden immer geringer, bis die Probleme bei beiden Beinen auftraten. Die Beine wurden immer schwerer und der Puls war weit über 160. Kurz vor dem Rathaus musste ich das Tempo stark reduzieren und mich von meinem Begleiter verabschieden. Auch wenn es nur einige Hundert Meter waren, die ich gehen musste, sie sorgten dafür, das ich mein Ziel, unter 4 Stunden zu bleiben, vergessen konnte. Aber auch wenn ich mit dem Student aus dem Saarland weitergelaufen wäre: es hat die Ziellinie erst nach 4:00:22 erreicht!

Über gesamte Strecke war die Begeisterung der Zuschauer für mich ein Wunder. An vielen Stellen wurde ständig eine Laolawelle gestartet. Und das über viele Stunden. Es gab viele Events längst der Strecke. Eine besondere Gänsehaut-Gefühl gab es in Gelsenkirchen an der Kreuzung, an der die beiden Strecken (zusammentrafen). Immer wieder ohrenbetäubender Lärm von des Bühnen längs der Strecke. Im Zielbereich müssen diese Fans vom 1. Läufer nach gut 2 Stunden Laufzeit bis zum letzten nach 6 Stunden (also 4 Stunden lang) Ausdauer gehabt haben. 

 

Foto: do-promotion.de

Das Ziel

 

Die letzten 2 Kilometer (zum Teil auf der Rüttenscheider Strasse) konnte ich wieder etwas besser laufen und somit die Begeisterung der Zuschauer ein wenig genießen. Es war nur schade, aufgrund des Tippelschrittes von so vielen Läufern überholt zu werden.

Auf der Zielgeraden konnte ich die Siegerehrung auf der Großbildschirm verfolgen. Nach 4 Stunden, 5 Minuten und 41 Sekunden war ich im Ziel. Gegenüber dem Ruhrmarathon 2004 war ich fast 8 Minuten früher im Ziel. Und das trotz des schwereren Höhenprofils.

Damit war ich 4083. von 8487 Finishern insgesamt.

In meiner Altersklasse 50 belegte ich den 411. Platz von insgesamt 899 Marathonis.

 
km Zeit Puls Plan Diff.
05.000 28:02 155 28:45 -0:43
10.000 28:13 153 28:45 -0:32
15.000 28:44 155 28:20 +0:24
20.000 28:09 160 28:20 -0:11
25.000 27:32 160 27:55 -0:23
30.000 28:22 164 27:55 +0:27
35.000 28:48 166 27:30 +1:18
40.000 32:10 163 27:30 +4:40
42.195 15:41 155 12:50 +2:51

Ges.

4:05:41 159 3:57:50 +7:51

Nach dem Lauf

Unter der Dusche bemerkte ich erst meine "Schäden":

1. Im Genital-Bereich an mehreren Stellen punktuell wund gescheuert.

2. An der Innenseite des rechten Oberschenkels 10cm lange Scheuerstelle.

3. Zweiter Zehennagel (von rechts) am linken Fuß blutunterlaufen. Den Nagel werde ich wohl verlieren, weil (nur) dieser Nagel zu lang war oder ich noch ein Problem mit dem neuen Schuh habe (mein linker Fuß ist fast eine Schuhgröße länger).

Dieses war der erste Marathon, bei dem ich keine Pflaster für die Brustwarzen nötig hatte!

Vor dem Lauf habe ich etwas weniger als sonst auf Vorrat getrunken. Deshalb musste ich vor dem Lauf zweimal eine Toilette und während des Laufs keine Toilette aufsuchen. Die 0,7l-Flasche an meinem Gürtel und einige Becher mit Wasser an den "Zapfstellen" reichten aus. An fester Nahrung hatte ich zu Hause 2 Bananen und ein Weißbrot mit Honig gegessen. Während des Laufes ließ ich jegliche feste Nahrung weg. Fast zu keinem Zeitpunkt hatte ich irgendwelche Bauchschmerzen. Nach ca. 2 Stunden hatte ich kurzzeitig ein Hungergefühl.

   

Zum guten Schluss

Der nächste Ruhr-Marathon ohne Karstadt als Hauptsponsor (Kosten der Veranstaltung ca. 10Mil. Euro) wird im nächsten Jahr ca. 1 Monat später gestartet. Am 15. Mai 2006 kann das Wetter schon wesentlich unangenehmer für Marathonis sein. Schade!

 

Nachtrag

Erst später wurde bekannt, das ein 56-jähriger Walker nach dem Zieleinlauf in einem Café ein Herzproblem bekam und im Krankenhaus verstarb.

Der enorme Zulauf von Lauf-Anfängern und das immer größer werdende Angebot an Veranstaltungen dieser Art wird zur Folge haben, das solche Vorkommnisse nicht die Ausnahme bleiben werden. Laut einer Statistik sterben 800 Sportler jedes Jahr auf diese oder ähnliche Art mehr oder weniger plötzlich und unerwartet.

mehr infos Todesfälle im Sport

Links zum 3. Karstadt Ruhr-Marathon 2005

mehr infos Homepage Karstadt-RuhrMarathon.de

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mehr infos Fotos: www.dortmunder-sport.de

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Kritik

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Letzte Aktualisierung: 11.03.2008