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Mein 5. Marathon!

 

   

Zuerst die Daten zu diesem 22. Rhein-Ruhr-Marathon am 05.06.2005

Im März 2005: Es sind bereits 2500 Vormelder registriert. Das sind 400 mehr als im Vorjahr zur vergleichbaren Zeit. Damit wird ein Überschreiten der 6000 Teilnehmer-Grenze wahrscheinlicher.

 

Zum Start sind es 1584 Marathonis (1343 kamen ins Ziel)

5892 Starter insgesamt

 

16 Verpflegungsstellen

1500 Helfer aus 20 Vereinen/Vereinigungen

500 Helfer der AG der Hilfsorganisationen

100 Helfer der Polizei

40 Physiotherapeuten

17 Unfallhilfestellen mit Sanitätern

17 Einsatzfahrzeuge

11000 Schwämme

160000 Becher

12000 Bananen

6000 Liter Rheinfels Urquell

25000 Liter Duisburger Wasser

10000 Liter Isotonische Getränke von Rheinfels Quellen

6000 Sinalco Kola

1000 Liter König-Pilsener

20000m Absperrband

1000 Absperrgitter

2500 Streckenkegel

62 km-Schilder

6000 Medaillen, Finisher T-Shirts, Wärmedecken

1500 Blumen für die Frauen-Finisher

 

40000 Zuschauer an Strecke.

2000 bis 7500 Zuschauer im Zielbereich (Angaben aus verschiedenen Zeitungen)

 

 

Mit am Start:

 

Karsten Kruck, der Vorjahressieger

Volker Dorn, der Lokalmatador, der seit 10 Jahren an einem Sieg arbeitet

Die 3 vorgemeldeten Marrokaner starten doch nicht.

 

 

 

 

 

 

Die Anmeldung

Die Anmeldung erfolgte mit Frühbucherrabatt bereits im Januar.

 

   

Die Vorbereitung

Nach dem Marathon ist vor dem Marathon!

Gemäß diesem Motto ging das Training nach dem Ruhr-Marathon (17.04.2005) weiter.

70 bis 80km pro Woche mit je einem Intervall-Trainings-Tag (10km) und am Sonntag-Morgen immer ein 35km-Lauf (6 min/km).

   

Der Start

Der Start der Skater verzögert sich. Es soll noch irgendwo ein Auto im Weg stehen. Dann soll noch ein Traktor auf dem Weg fahren. Nachdem die 3 Skater-Blöcke auf die Reise geschickt wurden, startet ein einsamer Rolli-Fahrer. Es folgen mit ca. 15 Min. Verspätung wir, die Marathonis. Als letztes starten die Halbmarathonis.

 

   

Der Lauf

 

Die ersten Zehn:

Die ersten 3 km laufe ich zu schnell. Mit ca. 100 Sek. Vorlauf folgen einige km genau im Soll.

Vereinzelte Zuschauer am Straßenrand lassen uns nicht ganz so einsam laufen. Ansonsten ist es recht ruhig in der Stadtmitte. Im Hafenbereich sind wir ganz alleine. Nur bei km 8 Samba-Musik und eine Verpflegungsstelle.

 

Die zweiten Zehn:

Bei km 11 muss es sein: zum ersten Mal Wasserlassen. Es geht nicht mehr anders. Jemand meint, wegen der Schafskälte wird zu wenig Flüssigkeit ausgeschwitzt. Ich lasse mich weiter zurückfallen, um wieder laut Plan zu laufen. In Meiderich, dem Stadtteil mit den meisten Bewohnern, stehen relativ wenig Zuschauer. Meiderich schläft noch. Durch das langsamere Tempo holt mich die Gruppe um die Brems- und Zugläufer mit Ziel 4 Stunden ein. Das Tempo passt mir und so bleib ich dran.

In Ruhrort wird es schon lauter. Es folgt der erste "Berg": Es geht über die Rheinbrücke nach Homberg. Und hier gibt es Gänsehaut ohne Ende. Hier ist die Hölle los. Sogar sportbegeisterte Nonnen klatschen hier die Sportler ab. Beifallklatschen ohne Ende an allen Stellen des Brunnenfestes. Dies ist der 2. Marathon in Duisburg, bei dem unter der Startnummer auch der Vorname steht. In diesem Jahr wird das in Duisburg vermehrt zur Ansprache und zum Anfeuern genutzt.

 

Die dritten Zehn:

Bei km 20 beginnen die Brustwarzen zu brennen. War es doch falsch mit dem neuen T-Shirt ohne bepflasterte Brustwarzen zu laufen? Noch ist kein Blut zu sehen.

In Rheinhausen spreche ich mit einem Mitläufer über das Tempo der Brems- und Zugläufer. Statt gleichmäßig 5:40 über einen km zu laufen, wird hier mit 5:15 und 5:20 gespurtet. Das ist mir zu schnell. Ich lass mich zurückfallen. Auf der Rheinhausener Brücke sind sie wieder viel zu langsam, so dass ich sie überhole und auch nicht mehr wieder sehe.

In Höhe von km 31 trat ich an einer Verpflegungsstelle in der Fahrbahnmitte in ein Schlagloch. Ein Fuß knickte komplett um. Ist das das Ende? Ich humpelte mit Schmerzen weiter. Aber da ich das Umknicken seit Jahren kenne (zu lange Bänder), ging es bald ohne bleibendes Problem weiter.

Mit Beginn der Wedauer Strasse (nach der Brücke mit einer Schlagzeuggruppe) das nächste Wasserlassen. Danach geht es wieder etwas leichter vorwärts.

Auf dem Buchholzer Marktplatz sehe ich sehr viele Zuschauer. Es wird Super-Musik gespielt. Aber die Stimmung ist lange nicht so gut wie in Homberg!

 

Die vierten Zehn:

Auf der gesamten Strecke gibt es diesmal "nur" 2 private Duschen. Ich nutze beide, um mich teilweise abzukühlen. 

Ich achte fast auf die Sekunde genau auf meine Laufzeit. Die letzten 2 Kilometer will ich mit Absicht nur im 6 Min.-Tempo laufen. Meine Hauptziele sind jetzt: Unter 4 Stunden bleiben und keine Wadenkrämpfe bekommen! Ich könnte noch etwas schneller laufen. Aber ich möchte die letzten Meter bewusst erleben. Außerdem kann ich dann beim nächsten Lauf leichter eine neue persönliche Bestzeit erreichen. Stark verschwitzt aber mit "ruhigem" Puls geht es dem Ende zu. Ich erreiche die MSV-Arena.

 

 

Quelle: Foto Team Müller

 

km Zeit Puls Plan Diff.
05.000 27:14 148 28:45 -1:31
10.000 28:56 145 28:45 +0:11
15.000 29:09 146 28:20 +0:49
20.000 27:39 149 28:20 -0:41
25.000 27:08 152 27:55 -0:47
30.000 28:20 152 27:55 +0:25
35.000 28:17 155 27:30 +0:47
40.000 29:03 154 27:30 +1:33
42.195 12:59 154 12:50 +0:09

Ges.

3:58:45 150 3:57:50 +0:55

 

Quelle: Foto Team Müller

Das Ziel

 

Außerhalb des Stadions moderiert der Läufer Andreas Menz das Eintreffen der Athleten.

Es ist recht ruhig hier. Ich glaube , das die meisten Zuschauer im Stadion sind. Ab durch den Tunnel auf den asphaltierten Weg um den heiligen Rasen der 1. Bundesliga-Kicker zum km 42. Wieder 6min. genau. Die letzten 195m genieße ich in 56 Sekunden. Ich höre die vielen klatschenden  Zuschauer und den Moderator Burghard Swara.

Direkt vor dem Ziel ziehe ich die Mütze ab und versuche mein Kopfhaar zu "richten".

Im Ziel werde ich durch den ThyssenKrupp-Vorstand für Soziales und der beauftragten Fotografin gestoppt: Es ist schwierig, in der Sekunde ein fotogenes Gesicht zu machen. Aber schließlich darf ich doch weitergehen zum Empfang der Medaille.

Ich lege mich auf den "heiligen Rasen" des Stadions und beobachte einen älteren Läufer, wir es 6 Minuten nach mir ins Ziel kommt. Er sieht bei weitem nicht so geschafft aus wie ich. Später erfahre ich, das er 76 Jahren alt ist! Das ist mein persönlicher Held des Tages.

Ich selbst habe hiermit im 5. Anlauf endlich mein Ziel, unter 4 Stunden zu kommen, erreicht.

Mit 3:58:46 bin ich damit 705. von insgesamt 1182 männlichen Finishern. In meiner Altersklasse M50 belege ich den 76. Platz von 151 Läufern.

 

 

 

 

Quelle: Foto Team Müller

 

Nach dem Lauf

Pünktlich zur Siegerehrung kam der Regen. Schade.

Im Informationsheft zum Marathon hatte ich entdeckt, das man nach dem Lauf kostenlos im Schwimmstadion ein Regenerations-Schwimmen absolvieren kann. Also schnell hin und 10 Minuten im fast leeren Becken regenerieren. Zur Siegerehrung der ThyssenKrupp-Wertung fing es an zu gießen. Es hörte nicht mehr auf. Schnell leerte sich der Veranstaltungsort. Aber so gab es nach dem Lauf noch Kuchen beim Vereinsstand.

   

Zum guten Schluss

 

Im fünften Anlauf ist mein Ziel geschafft: Bei einem vollen Marathon unter 4 Stunden bleiben. Nun habe ich kein Ziel mehr. Ich muss mir dringend ein neues Ziel definieren ...

 

 

 

Links zum 22. Rhein-Ruhr-Marathon 2005

mehr infos Homepage Rhein-Ruhr-Marathon.de

mehr infos Ergebnisse Homepage Frielingsdorf-Datenservice

mehr infos Mehrere Testberichte auf www.Running-pur.de

mehr infos Laufbericht von Inga Böge-Krol

mehr infos Laufbericht von Andreas Ramp

   

 

 

Letzte Aktualisierung: 29.04.2006