Home > Laufen > Meine Laufberichte > Laufbericht zum 5. Marathon der Deutschen Einheit 2008

 

Mein 12. Marathon:

 

   

Zuerst die Daten zu diesem 5. Marathon der Deutschen Einheit am 03.10.2008

Über 400 Athleten versuchten die 3 verschiedenen Distanzen laufend, walkend oder Rad fahrend zu schaffen.

61 schafften die 51km-Strecke mit 900 Höhenmetern von Mühlhausen über Treffurt wieder zurück nach Mühlhausen

178 schafften die 27km-Strecke von Treffurt bis Mühlhausen

129 liefen die 12km-Strecke von Mühlhausen nach Mühlhausen

25 Walker erlebten die 51km- (6), 27,5km- (6) und 12km-Strecken (13).

54 Männliche Mountainbiker rasten über die 51km-Strecke

Die Anmeldung

Eine Online-Anmeldung war per Internet möglich. 

Vor Ort war dies auch noch möglich mit 5 Euro Nachmeldegebühr.

 

Von der Homepage des Einheitslaufes:

Es handelt sich um e Grünen Band ausgezeichnet wurde, die damit als besonders schützenswürdig gilt.

Die Vorbereitung

Im ersten Jahr dieser Veranstaltung benötigte ich noch 5 Stunden 59 min. Im letzten Jahr konnte ich mich aufgrund besserer Vorbereitung auf 5 Stunden und 51 Sekunden verbessern. In diesem Jahr sollte unbedingt die 5-Stunden-Hürde fallen. Vor dieser vierten Veranstaltung bin ich 60-90km pro Woche gelaufen. An mehreren Sonntagen standen 40km-Läufe fest auf dem Plan. Als Berg-Training ging es sehr häufig in den Duisburger Stadtwald auf eine ausgemessene 9,15km-Strecke. Und in der letzten Woche nur noch kürzere Läufe mit ständigen bergauf und bergab. Die letzten 3 Tage vor dem Lauf gab es nur minutenlanges Bewegungstraining um den Häuserblock.

 

Ich hatte mir zwar eine neue Bestzeit von 4:55:00 als neues zu erreichendes Ziel gesetzt, aber noch wichtiger war mir, als einer der am 4.4. geboren war, bei diesem 4. Marathon der Deutschen Einheit eine Gesamtzeit mit einer 4 beginnend zu erreichen. Es musste nicht unbedingt der 4. Platz in meiner Altersgruppe werden; schön wär´s aber...

 

 

Der Start

Vor dem Start kam das "letzte Frühstück". Zum ersten Mal in der Geschichte dieses Marathons war der Start auf ach so frühe 08:05 Uhr festgelegt worden (um 06:05 wurden bereits die 6 Walker auf die 51km-Strecke geschickt). Da ich mindestens 3 Stunden vor so einem Lauf nichts mehr esse, gab es ein Problem. Denn im Hotel gab es erst ab 6:30 Uhr Frühstück. Also musste man mir am Abend zuvor ein Lunchpaket fertigen. Ich war vom Inhalt nicht gerade begeistert: Ein Brötchen mit viel Käse, ein Brötchen mit viel Schinken, ein gekochtes Ei, eine Tomate, ein Stück Stangengurke, zwei Äpfel und eine Flasche stilles Mineralwasser. Bis auf die Äpfel und das Wasser verspeiste ich alles nach dem Wecken um 4:00 Uhr. Nach dem Abfüllen mit meinem üblichen ISO-Getränk legte ich mich wieder hin...

Ca. um 7:00 Uhr war es endgültig mit der Ruhe vorbei. Durch leichtes Bewegungstraining wurde mein Körper weiter auf den großen Tag eingestimmt.

Hier in Mühlhausen auf ca. 240m kam es mir für die Jahreszeit relativ warm vor. Da passte meine übliche Bekleidung, bestehend aus dem Einheitslauf-Shirt mit kurzen Armen, einer Badehose und darüber eine kurze Laufhose doch wohl, oder?

15 Minuten vor dem Start ging es vom Hotel zu Fuß in den Startbereich.

Der Landrat Harald Zanker redete in seiner Ansprache vom optimalen Wetter für uns, den andernorts hatte es bis zu 48h ununterbrochen geregnet. Es gäbe im Bereich Treffurt Nebel, so das die sonst schöne Landschaft und Aussicht nicht während dieses Laufes zu genießen wäre.

Ach ja: Außerdem redete der Landrat noch irgendetwas von "hoffentlich keinen Toden" und das wir heil und gesund in unserer geplanten Zeit wieder ins Ziel kommen mögen.

Und Guido Kunze musste noch bemerken, dann der Bierstand in Höhe des Starts nicht bereits das Ziel sei, sondern man muss an diesem vorbei bis zu dem Transparent mit dem Wort ZIEL laufen.

Guido beschrieb den Zustand der Strecke als relativ gut. Was das heißt, hatte ich mir schon beim ersten Lauf 2004 gut gemerkt: Nässe von oben und unten sowie matschige Wege. Egal, Hauptsache es regnet da oben nicht zu viel. Denn dann würde es mir doch etwas zu kalt...

 

Nach dem Start sind wir noch alle zusammen:

 

Foto: Ute Szardien

 

 

Nach dem Start-Signal:

 

Foto: Rüdiger Kusch (www.folion.de)

 

 

 

 

 

 

 

Das Fernsehen ist natürlich auch dabei:

 

Foto: Ute Szardien

Der Lauf

Nach dem unspektakulären Start ging es stetig bergauf. Guido hatte noch

 

 

 

Einheitslauf 2008

Vorbei die Zeit des Ultras

 

Laut Kachelmanns Prognose lag die Regenvorhersage bei 0. Die Sonne sollte viel zu sehen sein. Die Temperaturen auf max. 12° gegen Mittag steigen. Die Windgeschwindigkeiten sollten an diesem Tag sehr gering sein. Davor und dahinter waren stärkere Winde angekündigt. Alles in allem optimale Voraussetzungen für beste Zeiten bei einem Marathon. Sollte ich es endlich schaffen, in meiner Altersgruppe unter die ersten Drei zu kommen? In den Jahren zuvor hatte es nie gereicht.

Die Vorbereitung zu diesem Marathon gestaltete sich wie immer schwierig. Ich versuchte übe  mehrere Wochen einen Trainingsplan für die Zielzeit 3:15:00 einzuhalten. Was mir wegen der vielen beruflichen Überstunden nicht immer gelang. Ich trainiere den 3:15:00-Plan nicht um diese Zeit einmal laufen zu können, sondern um mein Ziel, einen Marathon in 3 1/2 Stunden sicher und leicht beenden zu können.

Bei der strikten Einhaltung dieses Trainingplanes wird leider das Bergtraining vernachlässigt. Und die Höhenmeter sind genau das, was diesen Einheitsmarathon so besonders macht. Neben der herrlichen Landschaft, durch die man nun nach dem Zusammenbruch der DDR laufen darf, ist das kilometerlange Laufen auf dem Kolonnenweg der Grenzposten ein Highlight. 

 

Der Puls lag zwischen 70 und 80. Eigentlich viel zu hoch vor dem Lauf. Wie soll er erst während des Laufs sein? Der Landrat erwähnte während seiner Rede, man solle sich im Zweifelsfalle nach seinem Vordermann richten. Kein guter Tipp von einem Politiker...

Der Start erfolgte pünktlich diesmal direkt am Eingang der Sportstätte. Wie von selbst blieb ich dieses mal lange Zeit in der "Spitzengruppe" bzw. ich konnte sie "spüren". Mir fiel nicht auf, das ich eigentlich gegenüber dem Plan viel zu schnell unterwegs war.

 

Ich glaubte den Weg vom letzten Jahr zu kennen. Aber ohne die vielen wegweisenden rot-weißen Absperrbänder, den weißen Pfeilen auf dem Boden, den schwarz-rot-goldenen Schildern an den Straßenkreuzungen und den vielen, vielen wegweisenden Helfern vom rotem Kreuz, der Feuerwehr, der Polizei und den Vereinen hätte man sich mehrmals verlaufen können. Bei km 12,5 war es soweit: Nach einem Stück auf dem Rennstieg waren plötzlich keine rotweißen Bänder zu sehen. Ich lief weiter hinter vielen anderen hinterher, weil ich dachte, wenigstens einer kennt den Weg. Nach ca. 700m standen die ersten an einer Kreuzung und wussten nicht mehr weiter. Ich kehrte wieder um und versuchte die anderen zu überzeugen, bis zum Weg mit den rotweißen Bändern zurückzulaufen. Auf meinem Weg zurück kamen mir weitere Irrläufer entgegen. Wieder auf dem richtigen Weg lief ich einsam und wütend in der festen Überzeugung, dadurch ca. 10 Minuten Zeit verloren zu haben. War mein heutiges Ziel noch zu schaffen?

Es ging auf einem gut geteerten Radweg über mehrere Kilometer weiter an dem Schild 15km vorbei. Erst 15 Kilometer geschafft. Ich hatte kein gutes Gefühl für den "Rest". Kaum überholte mich der erste nachfolgende Läufer schaute auch er sich um, ob ihm auch jemand folgte. Es ging runter und wieder rauf zu der schönen, aber auch gefährlichen Aussicht über Treffurt. Kurz vorher liefen wieder zwei, die sich unterhielten, an der richtigen Abzweigung vorbei. Erst durch mein sehr lautes Rufen wurden sie wieder auf den richtigen Weg gebracht. Oben auf der höchsten Stelle dachte ich an die Mountenbiker, die auch hier fahren mussten. Niemals würde ich auf diesem schmalen Pfad hier mit einem Zweirad fahren. Wenn der erste Läufer oder Radfahrer hier abstürzt, ist es vorbei mit der schönen Aussicht. Danach ging es relativ steil abwärts in kleinen Schritten durch den Wald. Gott sei Dank war auch vorher trockenes Wetter. So bestand nicht Gefahr, hier auszurutschen. Es folgte der Weg auf dem berühmten Kolonnenweg der Ostzonengrenze rauf und runter. Da fehlte noch der Spruch eines schnelleren: Ihr müsst so schnell rauf laufen wie ihr runter lauft. Wenig später schlich auch er in unserem Tempo. Das steilste Stück über ca. 1km bin ich mit Puls zwischen 150 und 160 gegangen. Gegen heißt in diesem sehr schnelle Schritte mit Zuhilfenahme der Arme durch starkes in- und herschwenken oder abstützen auf den Oberschenkeln. Ich wollte möglichst wenig Zeit verlieren und trotzdem keine Krämpfe bekommen. Fast oben angekommen spürte ich doch den ersten Krampf. Dann in beiden Waden musste ich eine Minute stehen bleiben. Einer der wenigen nachfolgenden Läufer befragte mich nach meinen Problemen und tröstete mich mit den Worten "Es sind nur noch 22 Kilometer. Du schaffst es. Ich bin mir sicher!" So schlimm wie bei dem 1. Lauf wurde es allerdings auch nicht. Nach einer Weile im Walkertempo auch auf ebener Strecke konnte ich langsam wieder antraben. Wie gut, das nach einer Steigung meistens wieder ein Gefälle kommt.

 

85 Männer 11 Frauen

12 Männer 2 Frauen

6. Platz in AK M+F

33. Platz M+F?

 

Mehrmals wurden auch Straßen für das Überqueren gesperrt. Bis auf einige Dorf-Durchläufe ging es immer durch herrliche Natur. Daher war selbst der Sichtkontakt mit Autos recht selten.

 

 

 

Die Versorgung unterwegs war mehr als ausreichend. Alle vielleicht 5km gab es einen Stand mit allem, was sich ein Sportler wünscht: Wasser, Iso-Getränk, Kola und Tee waren selbstverständlich. Und wenn man all dies beim Vorbeilaufen an einem Stand dankend ablehnte, wurde sogar Bier angeboten. Wer es mag und verträgt, konnte neben allen möglichen Obststücken auch noch (selbst gebackene) Müsli-Riegel und ähnliches füttern.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Laut meinem Garmin waren es 786m Aufstieg und 601m Abstieg über die gesamte Strecke. Der wahre Wert liegt wahrscheinlich darunter, weil das Gerät durch den dichten Wald nicht immer gute Verbindung zu den GPS-Satelliten hatte.

 

 

   

Die wichtigsten Laufdaten vom letzten Jahr:

km Zeit Puls Plan Diff.
05.000 26:58 158 30:24 -0:25
10.000 26:07 158 30:24 -4:07
15.000 24:28 156 30:24 -5:56
20.000 29:01 158 30:24 -1:23
25.000 22:24 151 30:24 -8:00
31.000 45:01 151 36:28 +8:33
36.000 31:49 141 30:24 +1:25
41.000 34:00 140 30:24 +3:36
46.000 30:24 138 30:24 0:00
51.000 30:39 142 30:24 +0:15

Ges.

5:00:51 149 5:10:00 -9:09

 

Die wichtigsten Laufdaten in diesem Jahr:

km Zeit Puls Plan Diff.
05.000 27:35 165 28:55 -1:20
10.000 26:05 149 28:55 -2:50
15.000 26:05 149 28:55 -2:50
20.000 29:28 147 28:55 +0:33
25.000 22:27 146 28:55 -6:28
31.000 45:15 149 34:45 +10:30
36.000 35:32 143 28:55 +6:37
41.000 22:48 142 28:55 -6:07
46.000 27:23 135 28:55 -1:32
51.000 31:32 137 28:55 +2:37

Ges.

4:54:10 146 4:55:00 -0:50

 

 

Kurz vor dem Ziel am Ende der Kräfte:

 

Foto: Ute Szardien

Das Ziel

 

Foto: Rüdiger Kusch (www.folion.de)

 

 

Im Ziel wurde nochmals der Transponder abgefragt und gegen einen 10Euro-Schein eingetauscht. Einen Schritt weiter gab es sofort einen "Kassenzettel" mit allen Zwischenzeiten und der Endzeit 4:54:10. Es folgte die Übergabe der Teilnehmer-Medaille.

 

Das Ziel nach 51km erreichten 55 Männer und 6 Frauen.

Unter allen Männern belegte ich den 23. Platz

In meiner Altersklasse (der 50 bis 59 Jährigen) wurde ich 4. von insgesamt 8 Männern.

 

Und hier noch alle Zeiten vom 1. bis zum 4. Marathon der Deutschen Einheit:

 

2004

5:59:28
2005 5:20:32
2006 5:00:51
2007 4:54:10

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das erste Grundnahrungsmittel: Bier!

 

Foto: Ute Szardien

Nach dem Lauf

 

Eine Stunde nach dem Lauf erholte ich mich bereits in der Saunalandschaft des Sporthotels. Dieser kurze, aufwärmende Saunagang und anschließend in den riesigen Whirlpool; herrlich! Und das ganze noch mal...

 

Den krönenden Abschluss gab es abends im Mühlhauser Sporthotel: Als Aktion zum  Münchener Oktoberfest gab es Schweinshaxe mit Sauerkraut und Kartoffeln für 8,90€ incl. 0,5l Paulaner Hefeweizen!

 

Foto: Ute Szardien

 

 

Erst am nächsten Tag gab es die ganz besondere Belohnung:

In Mühlhausen im Restaurant "Antoniusmühle" eine Spezialität des Hauses:

 

Der Brottopf

 

Foto: Ute Szardien

 

 

Aus der Speisekarte:

"Das Innere eines würzigen Bauernbrot`s ausgelöst, danach mit schmackhaftem Sauerkraut aufgefüllt, belegt mit zwei kleinen Bratwürsten, einem Bratklößchen sowie Scheiben von Kassler, Hähnchen und Schweinekamm. Das Ganze wird versteckt unter dem Deckel des Brotes, welcher mit einer herzhaften Köstlichkeit aus gebratenem Speck und Zwiebeln bestrichen werden kann."

 

Aus der "Thüringer Allgemeine"

MÜHLHAUSEN (cb). Es hatte sich angedeutet: 435 Sportler be

Zum guten Schluss

Die Veranstaltung ist für Anfänger (12km), Fortgeschrittene und Profis mit verschiedenen Angeboten zu empfehlen.

Die extremen, langen Steigungen und Gefälle fordern den Läufer wesentlich mehr als ein "normaler Straßen-Marathon".  Eine gewisse Unfallgefahr besteht durch das Laufen über schmale Waldwege mit Wurzelwerk, in den höheren Lagen steinige Wege mit vielen Stolperfallen und den durchlöcherten Betonplatten des Kolonnenweges auch mit starken Steigungen und Gefälle. Oberhalb von Treffurt (Berg Adolfsburg) besteht (bei nur einem falschen Schritt) Absturzgefahr!

Die Versorgung auf der Strecke war optimal. Das Angebot an Getränken und festen Nahrungsmitteln war wesentlich besser als bei jedem anderen mir bekannten Straßenlauf. Nur im Ziel haben wir dieses Mal keinen Verpflegungsstand gefunden. Laut dem Zeitungsbericht der TA (siehe rechts) soll es doch einen gegeben haben?

 

Links zum 5. Marathon der Deutschen Einheit

mehr infos Homepage Veranstalter

mehr infos Ergebnisse der Veranstaltung

mehr infos Mein Laufbericht zum 1. Marathon der Deutschen Einheit

mehr infos Mein Laufbericht zum 2. Marathon der Deutschen Einheit

mehr infos Mein Laufbericht zum 3. Marathon der Deutschen Einheit

mehr infos Mein Laufbericht zum 4. Marathon der Deutschen Einheit

mehr infos Homepage Mühlhausen

mehr infos Homepage Treffurt

mehr infos Homepage Katharinenberg

 

 

 

 

 

 Home > Laufen > Meine Laufberichte > Laufbericht zum 5. Marathon der Deutschen Einheit 2008